Bereitet die Schule ausreichend auf das Leben vor? Geht es um die Erfüllung von Lehrplänen oder die Entwicklung des Menschen? Ist nicht jedes Kind einmalig mit seinen ganz besonderen Interessen, Stärken und Schwächen?

Wir stehen mit unserem Denken und Tun für eine ganzheitliche Bildung von Menschen. Auf Basis der Erkenntnisse von Maria Montessori sowie der modernen Lern- und Hirnforschung legen wir Wert auf:

  • eine gleichwertige Entwicklung geistiger, emotionaler und sozialer Fähikeiten;
  • die optimale Förderung von selbstverantwortlichem und eigenständigem Lernen, Kreativität und Neugier;
  • die Achtung vor dem Kind und der Menschen untereinander und gegenüber der Umwelt

und damit auf eine verantwortungsvolle und respektvolle Begleitung der Entwicklung unserer Kinder.

Wie setzen wir diese Vorhaben konkret um?

Begleiten Sie uns auf einen Rundgang durch unsere Schule und erleben Sie, was uns ausmacht:

Zuerst werden Ihnen liebevoll und kreativ gestaltete, helle Lernzimmer auffallenin denen sich die Kinder frei bewegen und sich allein oder mit anderen ihrer Arbeit widmen. In der Mitte ein großer Teppich, der als Treffpunkt für Kreise, Konferenzen, Darbietungen… oder Arbeitsfläche am Boden dient. Schultische stehen am Fenster oder sind zu Arbeitsinseln zusammengerückt.

Übersichtlich und geordnet werden vielfältigste Lernmaterialien – das mittlerweile äußerst bewährte Montessori-Material sowie weitere Materialien – in Regalen angeboten (= vorbereitete Umgebung). Lernen mit allen Sinnen bleibt kein abstraktes Vorhaben, sondern wird täglich praktiziert. Eine Lehrerin bietet einer Kleingruppe gerade eines der Materialien dar. So erhalten die Kinder ihre Lernimpulse.

Im Herzstück unseres Unterrichts, der durchgehenden Freiarbeit, machen die Schüler in der nach eigener Entscheidung gewählten Arbeit mit diesen Materialien ihre Erfahrungen und lernen aus ihnen. Bei unserem Rundgang sehen wir zwei Kinder, die mit dem Schlangenspiel subtrahieren, ein anderes übt schreiben mit der Anlauttabelle, während eine Gruppe von vier Kindern am Boden mit der großen Weltkarte und den Tierfiguren arbeitet. Jedes Kind kann in seinem individuellen Lern- und Entwicklungstempo arbeiten. Es ist aber auch gefordert, sich seine Lerninhalte selbst zu suchen und zu erarbeiten – ideale Voraussetzung, selbstverantwortliches Lernen zu lernen.

Wer in dieser Freiheit noch Anleitung und Orientierung braucht, erhält Entscheidungshilfen, falls nötig aber auch feste Vorgaben. Wir stellen uns täglich dem Anspruch, für jeden die optimale Balance zwischen Freiheit und Struktur zu gewährleisten. So wachsen die Kinder zunehmend in den eigenverantwortlichen Umgang mit Freiheit hinein.

In unseren jahrgangsgemischten Klassen sehen Sie auch, dass ältere Kinder den jüngeren helfend zur Seite stehen und umgekehrt.

Auf Fotos und Plakaten können wir Erinnerungen an Ausflüge, Lesenächte, Projekte, Waldtage… entdecken, die das Schulleben bereichern.

Als Fremdsprachen werden Englisch ab der 1. Klasse und Französisch ab der 6. Klasse in offener Kursform angeboten.

Ab der 5. Klasse, verstärkt ab der 7. Klasse, werden den Schülern  in verschiedensten Betriebspraktika intensive Einblicke in die Berufswelt ermöglicht.

Bei Verlassen des Gebäudes sehen wir Schüler im Garten „werkeln“: Die Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe nehmen am Langzeitprojekt „Statt Schule im Leben lernen“ teil. In regelmäßigen Abständen arbeiten sie an echten Aufgaben, wie der Bewirtschaftung des Gartens mit dem Ziel, Produkte zu verkaufen oder am Umbau eines Bauwagens für den Schulhof.

In diesem Alter entwickeln Kinder zunehmend die Fähigkeit zu abstrahieren. Sie sehen Schüler, die sich ihre Lerninhalte alleine oder in Kleingruppen anhand von Büchern, Internet, Expertenbefragungen, Studienfahrten („going out“)… selbst erarbeiten. Sie sind gefordert, sich möglichst selbstorganisiert auf Prüfungen vorzubereiten. Natürlich sind wir auch jetzt flexibel, gehen auf Bedürfnisse ein, fordern und fördern und unterstützen organisatorisch.

Unsere Schüler beenden ihre Schulzeit nach 9 bis 10 Schuljahren entsprechend ihrer persönlichen Fähigkeiten mit folgenden staatlich anerkannten Abschlüssen:

  • Montessori-Schulabschluss (mit anschließendem Beginn einer Berufsausbildung)
  • Hauptschulabschluss (mit anschließendem Beginn einer Berufsausbildung)
  • mittlerer Schulabschluss (mit anschließendem Beginn einer Berufsausbildung)
  • mittlerer Schulabschluss mit nachfolgendem Besuch der Sekundarstufe II und Erlangen des Abiturs

Unser Rundgang ist nun zu Ende. Wenn Sie sich ausführlicher informieren wollen, können Sie uns im Sekretariat der Schule telefonisch unter 08395/911288 erreichen oder sind herzlich zu einer unserer Informationsveranstaltungen eingeladen.

Kürzlich erreichte uns eine Nachricht eines Elternpaares, das selbst auf einer alternativen Schule war – wir zitieren:

“Wir beide waren sehr angetan von Ihrem Konzept und der Umsetzung an der Schule in Tannheim. Auf uns macht es den Eindruck, als ob Sie und das ganze Team einen guten Mittelweg zwischen Freiheit, Eigenverantwortung und individuellem Lernen, sowie fester Struktur und wichtigen, verpflichtenden Lerninhalten gefunden haben.”

Für diese Nachricht möchten wir uns ganz herzlich bedanken und fühlen uns in unserer Arbeit bestätigt.

Weiterführende Literatur (Auswahl):
  • Maria Montessori: Kinder sind anders
  • Claus-Dieter Kaul: Die zehn Wünsche der Kinder
  • Rebecca Wild: Erziehung zum Sein
  • Manfred Spitzer: Lernen

Studien zum Effekt der Montessori-Pädagogik sind im Internet zu finden.